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Gedanken von gestern Nacht

  • Christinalou
  • 6. Apr. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Jan. 2024

Oder die Last der Gefühle Gedanken, ich möchte Sie einfangen, möchte, dass sie mich auffangen.

 

Ich rutsche auf meinem Polster herum, suche eine trockene Stelle auf der ich Ruhe finden kann, mich ausruhen kann.

Ausruhen kann von meinen Gedanken. Ich strecke meine Hand nach ihm aus „ich kann so nicht schlafen“, ein leicht genervtes "Mh" kommt mir entgegen. Es trifft mich wie ein Stich ins Herz.

Meine Brust zieht sich zusammen „es tut mir leid…“ denke ich mir

„Es tut mir leid, dass ich noch da bin, dass ich ICH bin, dass ich schon wieder so bin“. Kann ich nicht einmal Ruhe geben? Einmal zufrieden sein? Einmal NICHT weinen? Es ist anstrengend, mein Körper zittert vor Anspannung, meine Brust schmerzt und mein Kopf brummt wie ein in die Jahre gekommener Kühlschrank. Kann mir gemütlicheres vorstellen.

Aber warum das Ganze? Weil mir seine Reaktion nicht zu 100% zugesagt hat? Weil er leicht genervt reagiert hat...schon wieder? Kann man es ihm verübeln? Manchmal hoffe ich einfach, dass ich sterbe. Nicht weil ich es will, sondern, weil ich mich in diesen Momenten so erschöpft fühle von dieser Traurigkeit. So erschöpft, dass gedanklich kein mehrtägiger Schlaf ausreicht, um genug Energie zu sammeln. Genug Energie um meinen Kopf wieder zu heben.

Ich bin nicht mehr oft traurig, das hat jahrelange Arbeit benötigt und ich bin tbh recht stolz darauf. Aber wenn ich dann doch traurig bin fühlt es sich an als würde mein Herz zerdrückt werden,

als würde diese Traurigkeit nie mehr weg gehen.

Für immer auf meiner Brust sitzen bleiben. Als wäre alles um mich herum dunkel. Als wäre die Hoffnung in mir erloschen. Als wäre es niemals anders gewesen.

Ich kann dann nicht mehr denken, mein Kopf dröhnt, ich bekomme schlecht Luft und mein Blick verschwimmt. Ich weiß, dass es keinen Sinn macht, aber ich möchte jetzt nicht glücklich sein. Der Gedanke daran macht mich traurig, weil ich nicht verstehe, warum ich so bin. Warum ich schon wieder traurig bin. Warum kann ich nicht einfach normal sein?

 

Der Text oberhalb ist recht repräsentativ, wie sich Traurigkeit für mich anfühlt. Natürlich unterscheidet sich diese abhängig von der vorhergehenden Situation aber dieses Ausmaß ist nicht ungewöhnlich. Ich weiß, dass jeder Mensch Gefühle anders wahrnimmt und lebt, darum kann ich mir vorstellen, dass es für Menschen, die keinen übermäßigen Zugang zu Traurigkeit haben sehr extrem klingt, klingt, wie etwas das behandelt gehört. Ich kann nur sagen für mich ist das normal, ich kenne es nicht anders. Dennoch ist es ab und zu schwierig, selbst für mich, diesen Zustand als normal hinzunehmen, weil es ein sehr starkes, überwältigendes Gefühl ist, dass ich kaum in meiner Umwelt wiederfinde. Ich weiß es gibt hierbei sicher Punkte, die noch von alten Wunden stammen die noch aufgearbeitet gehören. Aber ein Teil davon bin auch einfach ich. Und das ist Okay so.


Gerade in der aktuellen Zeit ist Selbstakzeptanz so ein wichtiges Tool, denn es sagt nicht "es muss immer alles gut sein" sondern "es ist voll okay sich hilflos, hoffnungslos und elend zu fühlen". Wichtig ist es nur die Balance zu wahren und es zu schaffen auch in diesen Momenten seine eigentliche Stimme wahrzunehmen, hinter dem verletzten Kind das aus Angst nicht aufhört um sich zu schlagen und zu schreien.

Sich selbst gut zu zureden, dass alles wieder besser wird kann helfen. Sich sagen, dass es Okay ist, dass man für sich selbst da ist und dass man niemals alleine ist mit diesem überfordernden Gefühlen.

Ich schreibe das hier, weil ich das aktuell auch wieder einmal hören muss und, weil ich vermute damit nicht allein zu sein, oder?

Also an alle die es momentan oder wann auch immer brauchen: Du machst das wirklich großartig! Schau mal wie weit du schon gekommen bist! Überleg doch einmal wie du vielleicht vor ein paar Jahren mit einer ähnlichen Situation umgegangen wärst? Schau wie viel Fortschritte du schon gemacht hast! Wahnsinn oder? Du bist nicht allein, so viele Menschen und andere Lebewesen lieben und brauchen dich. Aber aktuell brauchst du dich selbst am meisten als sei ruhig Ich-fokussiert und nimm dir alle Me-Time der Welt bis du dich wieder davon überzeugt hast wie großartig du bist 💖 Es gäbe keine hohen Berge auf denen wir uns dem Himmel so nahe fühlen könnten, wenn da nicht auch tiefe Schluchten wären in denen wir uns Tage vielleicht auch Wochen lange nur von den Erinnerungen an die Sonne nähren würden. 🌈

1 Comment


Walter Reich
Walter Reich
Apr 07, 2021

Es ist mir immer zu wenig. Ich reiche mir nicht. Wer soll mich lieben, wenn ich doch so Probleme hab mich selbst zu lieben. Was verdiene ich, was steht mir zu? Steht mir etwas zu? Darf ich sein? Ich, ich sein? JA, ich darf! Ja, ich möchte, mich lieben wie ich bin! Wann und wo ich auch bin! Ich genüge, mir und auch anderen! Wenn ich geliebt werde, ich darf es sehen, ich darf mich selbst lieben! Wer sollte es mir verbieten - ich? Ich bin GUT! Ich bin SCHÖN! Ich liebe und werde geliebt, HIER und JETZT! Es fühlt sich so gut an - in mir zu sein! Bei mir zu SEIN! MIT mir zu sein! ICH BIN - mit MIR und mit DIR…

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